Wir haben von Landschaft, also unserer Welt eine gewisse Vorstellung, eine Erwartung. Es liegt in der Natur der Sache, dass das, was ich in meinen Bildern zeige nicht mehr als eine Möglichkeit von unserer Welt ist. Aber sie ist wahrscheinlich wahr, unter Billionen anderen. 2009
Mein künstlerisches Interesse galt von je her dem Menschen, dessen Sujet für mich unerschöpflich und zeitlos ist. Dabei nehme ich für meine künstlerische Betrachtung einen eher ungewohnten Standpunkt ein, der kein echtes „Gegenüber“- keinen Gesprächspartner, keinen wirklichen Kontakt zulässt. Der Blick von „oben herab“, „hinten durch“, „unten hoch“ ist hierfür kennzeichnend. Die Menschenbilder als solche sind noch erkennbar, doch entziehen sie sich unserem Bedürfnis nach Kommunikation.
Ich finde meine Protagonisten in verschiedenen Landschafts-Räumen, die sich bisher in „Land über“, „Stadt in Sicht“, „Landvermessung“, „Das Uniforme“, „Heimatland“ und „Grenzgänger“ unterteilen. Dort tauchen Motivgruppen auf, die sich aus Radfahrern, Polizisten, Weinlesern, Touristen, Demonstranten, Passanten, Polospielern, Pfadfindern und mir selbst rekrutieren.
Einhergehend mit der Ansammlung dieser thematischen Räume bezeichne ich mich gern als Landschaftsmalerin. Die Landschaftsbilder sind ungewöhnlich in ihrer Gestaltungsart, weil sie die Landschaft lediglich an Haltung und Kleidung des Menschen ablesbar machen. – Ich begehe eine Art der Chiffrierung also. Diese Kennzeichnung wird durch den Farbraum der Landschaft in den Bildern ebenfalls wiedergegeben.